Dževad Karahasan wurde am 25. 1. 1953 in Duvno (heute Tomislavgrad, Republik Bosnien-Herzegowina) geboren. An der Philosophischen Fakultät der Universität Sarajevo studierte er Theaterwissenschaft und Vergleichende Literaturwissenschaften. Mit einer Arbeit zur Dramatik in Krležas Glembay-Zyklus promovierte er 1986 an der Universität Zagreb. Anschließend arbeitete er als Dramaturg am Volkstheater in Zenica und war als Redakteur der Kunst- und Literaturzeitschrift „Odjek“ („Das Echo“) tätig, von 1989 bis 1992 Chefredakteur der Zeitschrift für Literaturkritik „Izraz“ („Der Ausdruck“). Ab 1986 lehrte er an der Schauspielakademie Sarajevo Dramaturgie und Dramengeschichte. 1993 verließ er die belagerte Stadt und hielt sich in verschiedenen europäischen Städten auf: Er war 1994/95 als Gastdozent an der Universität Salzburg und 1995 bis 1997 als Lektor in Göttingen tätig. 1995 nahm er ein DAAD-Stipendium in Berlin wahr, mehrfach war er an den Werkstätten und Symposien des Literarischen Colloquiums in Berlin beteiligt. Von 1996 bis 2003 war er Stadtschreiber in Graz und leitete mehrere Literaturprojekte. Parallel dazu arbeitete er für die Gesellschaft für Musik und Theater (Arbos) in Wien, schrieb und inszenierte Theaterstücke, die in Österreich, Deutschland, Bosnien und vielen anderen Ländern aufgeführt wurden. Von 1998 bis 2000 war er Dramaturg am Volkstheater Sarajevo und lehrte als Professor für Literaturtheorie an der ...